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Er sieht aus wie ein Lotus. Und er ist auch mindestens so flott unterwegs. Auf den ersten Blick also nichts Besonderes. Doch dann fällt auf, dass die für die rasante Fortbewegung übliche Lärmkulisse völlig fehlt.

Der Wagen bewegt sich nahezu lautlos. Allenfalls ein turbinenartiges Summen ist hörbar. Hier ist ein Elektroantrieb am Werk. „Ökologische Fortbewegung ist konventionellen Sportwagen gewachsen und kann sogar Spaß machen.“ Das ist die Botschaft der Firma Tesla Motors aus Palo Alto, Kalifornien, die mit diesem Wagen einen der ersten praxistauglichen Elektrosportwagen in nennenswerten Stückzahlen auf die Straße gebracht hat.

Ein solcher Technologieführer, an der Börse nennen sie so etwas „First Mover“, zieht natürlich die Aufmerksamkeit auf sich und hat keine Probleme, neben vielen Interessenten auch zahlungskräftige Investoren zu finden. So sind bereits Big Player, wie zum Beispiel Daimler und Toyota, am Unternehmen beteiligt. Nicht zuletzt, weil das technologische Know-how in Zukunft eine erhebliche Rolle spielen könnte. Neben dem Roadster ist auch eine sportliche, viertürige Limousine, das Model S, in Vorbereitung.

Der Kult um Tesla basiert maßgeblich auf einer eingeschworenen Fangemeinde, die sich intensiv austauscht und sich als Vorreiter für eine bessere Zukunft versteht. Kunden akzeptieren lange Wartezeiten und vergleichsweise hohe Preise, um einen der ersten Wagen zu ergattern. Wo Tesla-Fahrzeuge auftauchen, werden sie oft publikumswirksam in Roadshows und Promotionsaktionen zur Symbolisierung einer emissionsarmen Energiewirtschaft und Mobilität eingesetzt. „Man fühlt sich mit dem Auto ein wenig wie ein Rockstar,“ erzählt ein Besitzer, „wohin man auch kommt, man ist sofort von Neugierigen umringt, die einem jede Menge Fragen stellen.“

Um die Kapitalausstattung für das weitere Wachstum zu sichern, ist Tesla Motors jetzt an die Börse gegangen. Die Emission, in Amerika spricht man vom Initial Public Offering, kurz IPO, erfolgte an der Handelsplattform für Technologie-Werte Nasdaq der New Yorker Börse. Mit 17 US$ wurden die Aktien emittiert. Die Emission war erheblich überzeichnet obwohl die Anzahl der auszugebenden Aktien schon im Vorfeld, der so genannten Bookbuilding-Phase, um 20 Prozent erhöht worden war. Insgesamt flossen durch die Emission 226 Millionen US$ frisches Eigenkapital ins Unternehmen. Schon am ersten Handelstag erfolgte ein Kursanstieg um 41 Prozent.

Gewaltige Vorschußlorbeeren, denn an Dividende ist noch nicht zu denken. Das vor 7 Jahren gegründete Unternehmen hat, aufgrund enormer Forschungsaufwendungen, einen hohen Kapitalbedarf, ohne bislang Gewinne ausschütten zu können. Der Umsatz ist im Verhältnis zu den Investitionen noch sehr gering. Eine rechnerischer Wert des Unternehmens von rund 2,5 Mrd. $ basiert daher nach Einschätzung von Fachleuten allein auf positiven Zukunftseinschätzungen. „Die Dotcom-Blase lässt grüßen“, kommentierte das deutsche Anlegermagazin „Effecten Spiegel“.

Tesla Fahrzeuge sind rund um den Globus schon in mehr als 20 Ländern unterwegs. In Deutschland kann man sie bereits im Rahmen der RWE-Roadshow live erleben.