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Dieses Wochenende wollen wir richtig Spaß haben. Dazu haben wir beschlossen, mal ein neues Auto zu testen, das bieten die Niederlassungen der Hersteller ja oft genug großzügig an; könnte ja ein Geschäftsabschluß dabei rauskommen….

Aber es soll nicht irgendein Auto sein, ein echtes Brennstoffzellen-Fahrzeug, das wäre das Richtige in diesen Zeiten. Nach einigen Telefonaten stellt sich heraus, dass das so einfach denn doch nicht ist. Kein Hersteller mag uns eines seiner raren Stücke fürs Wochenende überlassen. Bis wir schließlich doch noch ein Exemplar auftreiben können: Den HyRunner GT der Lübecker Firma h-tec.

Gut, der ist zwar nur 21 cm lang, aber schon auf den ersten Blick ein flottes Teil; die Karosserie besteht aus transparent-blauem Kunststoff: Von vorne sieht er ein wenig dem Bugatti ähnlich, die Seitenlinie erinnert an den Audi TT und beim Blick von hinten wirkt das Design sogar ein wenig von Ferrari inspiriert. Das liegt sicher auch daran, dass man hier von oben einen freien Blick auf das Antriebsaggregat hat, ganz so, wie bei den edlen Pferden aus Maranello.

Mit dem entscheidenden Unterschied, dass hier kein wuchtiger Zwölfzylinder ins Auge fällt, sondern die Brennstoffzelle, die den Strom für den kleinen Elektromotor erzeugt, der hinter der Hinterachse eingebaut ist.

Anhand der gut verständlichen Bedienungsanleitung ist die „Betankung“ mit destilliertem Wasser kein Problem und dann kann es mit der Elektrolyse losgehen, das heißt mit der Aufspaltung des Wassers in Wasserstoff und Sauerstoff. Die reversible Brennstoffzelle kann nämlich beides: Erst arbeitet sie als Elektrolyseur und spaltet unter Zuführung von Elektrizität das Wasser in seine Bestandteile auf. Später fungiert sie als Brennstoffzelle und erzeugt aus den beiden Gasen wieder Wasser und gleichzeitig Elektrizität, mit der das Auto angetrieben wird.

Zur Elektrolyse des Wassers muss also erst einmal Strom zugeführt werden. Dazu liegt für Ungeduldige ein praktisches kleines Netzgerät bei. Aber das ist uns zu „unsportlich“; wir wollen schließlich mit regenerativ erzeugter Energie fahren. Dafür bietet der HyRunner GT einen kombinierten Front- und Heckspoiler mit je einer großen Solarzelle. Jetzt in die Sonne damit und ein wenig Geduld, dann bildet sich mit der Zeit ein Vorrat an Wasserstoff und Sauerstoff.

Nun kann’s losgehen: Schalter umgelegt, die Brennstoffzelle produziert Strom und schon kommt der Kleine recht flott in Fahrt. Die Vorderachse ist lenkbar und so zieht er munter seine Kreise. Das eigentlich Neue ist der dezente Sound. Ein Elektromotor ist halt wesentlich leiser als ein Verbrennungsmotor.

Fazit: Klein aber oho; der HyRunner GT ist wirklich eine Bereicherung fürs Wochenende gewesen.