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Elektrofahrzeuge sind äußerst angesagt. Einzig der Aktionsradius lässt meist noch zu wünschen übrig. Und die langen Ladezeiten, bis die Akkus wieder voll sind, machen die Verwendung in vielen Fällen noch schwierig.

Der britische Elektroautohersteller Smith Electric Vehicles hat sich jetzt entschlossen, diesem Übel mit so genannten Range Extendern abzuhelfen. Smith, hierzulande noch wenig bekannt, ist Spezialist für elektrisch betriebene Kleintransporter und Laster, bis hin zu stattlichen Zwölftonnern. In Großbritannien werden Smith-Fahrzeuge zum Beispiel im Postdienst verwandt. Auch auf Flughäfen, bei Versorgern, im Landschaftsbau und bei Logistik-Dienstleistern werden die Wagen gerne eingesetzt. Die Kleinlaster der Edison-Modellreihe sollen nun künftig zusätzlich mit Brennstoffzellen ausgerüstet werden, die die Reichweite deutlich erhöhen.

Dazu sind Brennstoffzellen des deutschen Anbieters Proton Motor Fuel Cell ausgewählt worden. Dieses Unternehmen ist in der Wasserstoffszene schon bestens bekannt. Zu den bekanntesten Referenzprojekten gehört der abgebildete Hamburger Brennstoffzellen-Alsterdampfer „Alsterwasser“, der Touristen, ohne Emissionen zu verursachen, über die Binnengewässer der Hansestadt fährt. Proton Motor gehört zu den Pionieren und verfügt bereits über 15 Jahre Erfahrung im Sektor Brennstoffzellen- und Hybridsysteme, von der Entwicklung und Herstellung bis hin zu maßgeschneiderten Anlagen. Proton Motor ist 100-prozentige Tochter von Proton Power Systems plc. Das Unternehmen wird seit 2006 an der Londoner Börse notiert.
Die Proton-Zellen sollen den Edison-Kleinlastern als zusätzliche Stromquelle dienen. Kommen sie derzeit 160 km weit, so werden sie mit der additiven Energiequelle etwa 300 km weit fahren können.Die ersten so ausgerüsteten Fahrzeuge sollen Ende des Jahres 2010 auf den Markt kommen.

Brennstoffzellen als Range Extender einzusetzen ist eine noch relativ ungewohnte Technologie. Bislang setzten Autohersteller, die die Reichweite von Elektrofahrzeugen steigern wollten, dafür meist einen kleinen Zusatz-Verbrennungsmotor ein, der sich bei Bedarf zuschalten lässt, um Strom für den Elektromotor zu erzeugen.

Smith und Proton wollen ihren ersten Prototyp auf der Hannover Messe vorstellen, die vom 19 bis zum 23 April 2010 stattfindet. Die ersten Fahrzeuge, die nach Deutschland kommen, werden voraussichtlich im vierten Quartal 2010 ausgeliefert werden und gehen an kommunale Kunden.